Montag, 1. Mai 2017

Eisenessig

Mit einigen Substanzen kann man den Farbton gefärbter Wolle noch einmal verändern. Eine, die ich bisher ausprobiert habe, ist Eisenessig.

Zutaten:
Essig
verrostetes Eisen (z.B. Nägel)

Zusammen werfen. Glas zuschrauben und aufheben. Fertig.

Verwendung:
In den Farbsud mit dem Färbegut gibt man ein paar Tropfen des Eisenessigs. Das lässt man dann abkühlen, spült es aus und lässt es wie üblich trocknen.

Die Färbung mit Gelbflechte wurde zu einem warmen Rosérot, das sich auch mit Nässe und Sonnenlicht nicht weiterentwickelte zu blau. Die Farbe blieb konstant.

Das lindgrüne Ergebnis der Blutbuche wurde zu olivgrün. Auffällig ist hier aber, dass etwas in der Faser zurück bleibt: Beim verspinnen und verzwirnen blieben dunkle, schmierige Flecken auf den Händen zurück. Auch als ich das noch einmal gewaschen hatte, ging es nicht vollständig weg sondern wurde nur weniger.

Spannend war die Reaktion mit unserer Arbeitsplatte aus Eiche:
Der Eisenessig reagiert heftig mit der Gerbsäure der Eiche. Kommt die Flüssigkeit mit dem Holz in Berührung, entstehen sofort dunkelbraune bis schwarze Flecken, die man nicht mehr wegwischen kann. Wir mussten sie rausschleifen. Vielleicht teste ich demnächst mal, was Wolle mit Eiche mit rostigen Nägeln in einer sauren Flüssigkeit tut.

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